Teil 1 | Globale und lokale Entwicklungen und Lösungen – und ein Blick über den großen Teich.
Wenn der amerikanische Crossfit Box-Betreiber Tobias Kerger und seine Frau Jessica am Montagmorgen um 4.30 h ihr Studio aufschließen steht ihnen eine lange, harte, aber erfüllende Woche bevor. Die Fitnesswelt hat sich in den zurücklegenden Jahren verändert, sagen die Vertreter der regionalen und globalen Fitness-Verbände. Das gilt auch für den größten Fitnessmarkt weltweit: die USA. Familie Kerger, die vor ein paar Jahren aus Deutschland eingewandert ist und kurz vor Covid 19 das Boutique-Studio übernommen hat, weiß das – und hat Wege gefunden, mit diesen Veränderungen nicht nur klar zu kommen, sondern ganz neue Perspektiven zu erschließen.
Weltweit agierende Verbände und auch die Weltleitmesse FIBO registrieren rund um den Globus: Die meisten internationalen Märkte haben sich bereits zu 100 % ´wieder erholt. Einige digitale Entwicklungen haben sich während der vergangenen, schwierigen Jahre etabliert und seien unumkehrbar. Interessant: Die mittlerweile stark verbreiteten Fitness-Services globaler Tec-Riesen wie Google, Apple oder Amazon beeinträchtigen offenbar die Angebote der Fitnessstudios nicht. Auch gibt es spannende analoge, eher strategische Ansätze, die Fitnessdienstleister für eine größere Performance ihrer Studios nutzen – ob es um soziale Ideen, neue Zielgruppen oder eine neue, strukturelle Ausrichtung des eigenen Portfolios geht.
Im Crossfit 033 im amerikanischen Connecticut beginnen die ersten Workouts – außer donnerstags – bereits um 5.00 Uhr früh: für die Berufstätigen, die vor der Arbeit noch etwas für Körper und Seele tun wollen. „Wir helfen den Menschen, die zu uns kommen, neben ihrer Kraft auch ihre Kondition, ihre Beweglichkeit, ihre physische Gesundheit zu verbessern – und damit auch ihr seelisches Wohlbefinden,“ erläutert der 31jährige Jungunternehmer Tobi, der hier vor einigen Jahren noch Cheftrainer war. Als sich der damalige Betreiber Glenn Perra 2019 aus dem Fitnessbusiness zurückziehen wollte, wurde Tobi, eigentlich studierter Maschinenbauer, zum Quereinsteiger und kaufte ihm dessen Crossfit-Box ab. Zusammen mit seinem Vater Henning Kerger und seiner Frau Jessica, Juristin und Ernährungswissenschaftlerin, führt er seitdem das Studio, hat es bereits erfolgreich weiterentwickelt und durch die Corona-Krise gesteuert. „Durch die Pandemie hat sich im Bewusstsein der Menschen und somit auch im Fitnessmarkt vieles verändert,“ sagt Vater Henning Kerger. Eigentlich ist er IT-Consultant, ist aber von Anfang an als Geschäftsführer und Teilhaber im Studio-Management mit dabei. 2001 ist er zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern aus Deutschland in die USA ausgewandert.