16 – 19 April 2026
Messegelände Köln

Hotel-Fitness: Ein Boom mit Zukunft

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Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Weltweit erreichen die Sport- und Fitnessangebote der Hotellerie derzeit ein neues Level. „Auch in unserem 5 Sterne Superior Resort im Schwarzwald ist deutlich spürbar, dass die Menschen immer mehr auf ihre Fitness und Gesundheit achten. Dies hat Auswirkungen auf unsere Angebotsgestaltung und unsere Strategien“, erläutert Nadine Haier, Direktionsassistentin des Wellness & Genuss Resort Engel Obertal auf Nachfrage der FIBO-Redaktion. Vor allem Vielreisende drängen jedoch auch große Businesshotel-Ketten dazu, diese Entwicklung aufzugreifen.

Welche Chancen sehen Hotelketten und der „Global Wellness Summit“ in Fitness-Services?

Michael Altewischer, geschäftsführender Gesellschafter der Wellness-Hotels & Resorts GmbH äußerte der Fachzeitschrift und FIBO-Partnerin TopHotel gegenüber: "Moderne Diagnosetools und KI in der Gastkommunikation für individuelle Informationen sowie für Fitness-, Entspannungs- oder Ernährungspläne finden beinahe die Hälfte der befragten Gäste heute schon interessant. Das gibt Hoteliers die Möglichkeit, Gäste auch nach ihrem Aufenthalt weiterhin professionell zu unterstützen." Das ist noch nicht lange so. „Es ist seltsam, wie sehr ´Sport´ aus der Hospitality-Gleichung (bisher – Anm. d. Red.) herausgelassen wurde, aber das ändert sich jetzt. Die Destinationen reagieren auf den Ruf und bieten alles – von Profitrainern bis hin zu Einrichtungen auf Profiniveau – und wenn der globale Markt für Sport-Hospitality zuletzt auf 4,75 Milliarden US-Dollar geschätzt wurde, glauben wir, dass er boomen wird.“ So der jährliche Bericht „Future of Wellness – 2024 Trends“, den die seit 20 Jahren existierende Leader-Conference „Global Wellnes Summit“ – das sogenannte „Davos der Wellnessbranche“ – Anfang 2024 herausgegeben hat.

Nun ist die weltweite Fitness-Entwicklung also tatsächlich auch in der Hotellerie angekommen. Die großen Sportereignisse dieses Jahres tragen ihren Teil dazu bei: „Immer mehr Reiseziele verwandeln Menschen von Zuschauern in Sportteilnehmer,“ referiert der Bericht des Global Wellness Summit: Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gab es im Vorfeld einen Marathon für Olympia-Fans. Bei der Tour de France wurden erstmals neue Radrouten in der Nähe der Strecke eröffnet, damit radsportbegeisterte Touristen auch „selbst mitmachen“ können. Hotelgruppen denken offenbar teilweise schon über das „Trainieren wie ein Athlet“ hinaus und organisieren sogar eigene Wettkämpfe für ihre Gäste. 

Fitnessangebote – auch in Businesshotels?

Doch nicht nur in luxuriösen Urlaubsresorts, auch in gehobenen internationalen Businesshotels steigt die Nachfrage nach Sport- und Fitnessangeboten. Der Grund: Für viele Menschen ist regelmäßiger Fitness-Sport aus ihrem gesundheits-orientierten Lebensstil nicht mehr weg zu denken. Auch unterwegs nicht.: „Mein konsequenter Fitnessalltag zu Hause in Deutschland führte dazu, dass mir etwas fehlte, wenn ich unterwegs nicht trainieren konnte. Also sorgte ich dafür, dass ich mein Fitnesstraining auf meinen vielen Geschäftsreisen einfach fortführen konnte,“ erläutert die deutsche Vielreisende Claudia Darius im Gespräch mit der FIBO-Redaktion.

Wie sehen die Auswirkungen der Sport- und Fitnesswelle in der Hotellerie konkret aus?

Viele Hotels bieten ihren Gästen bereits Services, Räumlichkeiten, Gerätschaften und Betreuung auf Sportprofi-Niveau: Mit persönlichen Trainern, gehirnstimulierenden Technologien zur Leistungssteigerung, Kryokammern u.v.m. Einschlägig versierte Hotels optimieren alles: von den Zimmern über ihre Services und Räumlichkeiten bis hin zum Essen – für Sportler aller Leistungsstufen. Auf dem Portal www.hotelcareer.de finden sich etliche Stellenangebote für Profis mit Fitness-Skills, die in die Hotelbranche einsteigen wollen.

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„In den letzten Jahren hat sich die Einstellung von Hotelgästen zum Fitnesstraining und Gesundheit enorm weiterentwickelt. Was auch das Anforderungsprofil neuer Hotelfitnessräume geändert hat – von Kraft- über Ausdauer- bis hin zum Functional Training.“ So Markus Duller, Vertical Sales Manager DACH bei Life Fitness.

Es ist unverkennbar, dass digitale Lösungen in der Hotellerie stark an Bedeutung gewinnen und nicht mehr wegzudenken sind, wie Duller beobachtet. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Beratung der regionalen Wellnesshotellerie sowie internationalen Hotelketten.

„Früher waren die Fitnessräume der Hotels meistens mit verschiedenen Kardiogeräten und einer Hantelbank mit Pyramidenständer und Gewichten bis 10 Kilo bestückt. Damit können die meisten Sportler – auch aus dem Amateur- und Hobby-Bereich – nicht wirklich trainieren. Heute finden sich in den Fitnessräumen der Hotels deutlich mehr Kraftgeräte, die ein ernsthaftes Krafttraining ermöglichen“, analysiert Jürgen Aschauer, Business Development Director bei Matrix Fitness/ Johnson Health Tech. 

Was hat sich in den Fitnessangeboten der Hotellerie geändert?

Claudia Darius ist Richterin in der internationalen Pferdezucht für Vollblutaraber und in dieser Funktion das ganze Jahr über auf allen Kontinenten unterwegs. Auf Reisen ist sie mit ihrem gesunden Lebensstil schon lange keine Exotin mehr, erzählt sie: „Es ist auffällig, dass sich bei den Fitness-Angeboten der Hotellerie in den zurückliegenden Jahren einiges geändert hat. Das betrifft die unterschiedlichsten Dinge: Qualität, Größe und Ausstattung der Räumlichkeiten, Konzepte, das allgemeine Bewusstsein bei Hotelbetreibern und -Personal wie auch bei den anderen Gästen und vieles mehr.“

Wie erlangen Hotels professionelles Fitness-Knowhow?

Das Schwarzwald-Resort Engel Obertal hat sich entschieden, zum Herbst Auszubildende für eine dreijährige Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau bzw. zur Fitnessfachkraft mit Spezialisierung als Fitness- & Gesundheitstrainer einzustellen. „Unser Entschluss basiert auf unserer Überzeugung, dass ein qualifiziertes und fachlich versiertes Team, das bereits aus drei qualifizierten Trainierinnen besteht, der Schlüssel zu einem erstklassigen Gästeerlebnis ist“, so Direktionsassistentin Nadine Haier.

Auf der FIBO 2024 waren die Entwicklungen der Fitness- und Wellness-Angebote in der internationalen Hotellerie eines der Top-Themen. Renommierte Referenten wie der österreichische Hotel-Spezialist Dr. Franz Linser, u.a. Mitglied des Board of Directors beim Global Wellness Summit oder Andrew Gibson, Vice President Spa und Wellness der Holding FRHI Hotels & Resorts, fanden mit ihren Referaten zu diesen wegweisenden Entwicklungen ihrer Branche bei den FIBO-Fachbesuchern große Beachtung.

Fitness-Angebote – auch über kulturelle Unterschiede hinweg?

Claudia Darius erlebte vor allem im mittleren Osten, wie der Drang nach einem gesunden Lebensstil mittlerweile sogar Jahrhunderte alte kulturelle Mauern einreißt: „Besonders in orthodoxeren Räumen wie in Saudi-Arabien machen die kulturellen Gegebenheiten vor allem uns Frauen oft Probleme. Früher war es mir nicht möglich, Hotel-Gyms zu nutzen, da die Räume nicht von Frauen und Männern gleichzeitig betreten werden durften.  (…) Seit ungefähr zwei Jahren dürfen nun sogar in Saudi-Arabien in vielen internationalen Hotels Frauen und Männer gemeinsam trainieren.“ 

Die Zukunft in der Hotellerie: Knowhow-Aufbau bei Fitness- und Gesundheitsthemen?

Bei all den Mühen geht es den Hotels bei weitem nicht mehr nur darum, auf den einschlägigen Buchungs-Plattformen gut dazustehen und ihr Image als moderne, stylishe Destinationen besser darstellen zu können. Natürlich passt es nicht zu jedem Hotelkonzept, wie das Resort Engel Obertal junge Mitarbeiter gleich konsequent in eine 3-jährige Fitness-Berufsausbildung zu schicken. Aber bei manchen eben doch: Die Gäste des 5-Sterne Superior-Resorts würden nicht nur erstklassigen Service erwarten, so Direktionsassistentin Nadine Haier, „sondern auch kompetente Beratung und Betreuung im Bereich Fitness und Gesundheit.“ Durch die intensive Ausbildung der Auszubildenden könne man sicherstellen, dass das Team in der Lage sei, diese hohen Erwartungen zu erfüllen.

Nun, da die Professionalisierung der Fitnessangebote in der Hotellerie auch die Personalabteilungen erreicht, wird auch die Relevanz dieses Marktsegments für die Fitnessbranche insgesamt weiter steigen. Eine Entwicklung, die auch auf der FIBO 2025 deutlich spürbar sein wird.