10 – 13 April 2025
Messegelände Köln

Was bewegt die Fitnessbranche im neuen Jahr? 

(c) Shutterstock

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Die Fitnesstrends 2024

Ein Beitrag von Alexander Wulf, Florian Schmidt & David Köndgen

Das Jahr 2024 wird eine aufregende Zeit für die Fitness- und Gesundheitsbranche. Die Auswirkungen der Pandemie treten immer mehr in den Hintergrund. Es warten große Herausforderungen und Potenziale – neue, wiederauflebende oder anhaltende Trends werden die Menschen motivieren, aktiv zu bleiben. Der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen hat deutsche Studiobetreiber nach den Trends der Fitnessbranche für 2024 befragt. Außerdem widmet sich dieser Artikel auch den internationalen Trends der Fitnessbranche, die das American College of Sports Medicine (ACSM) jedes Jahr erhebt.

In einer Welt, die sich rasant verändert und in der das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil immer weiterwächst, ist es von entscheidender Bedeutung, die aktuellen Entwicklungen in der Fitness- und Gesundheitsbranche zu verstehen. Der DSSV e. V. gibt einen Einblick in die kommenden Trends, die unsere Fitnessgewohnheiten und unser Gesundheitsverhalten im neuen Jahr maßgeblich prägen werden. Dabei haben wir nicht nur aktuelle Bedürfnisse von Trainierenden berücksichtigt, sondern auch Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland nach den Trends für das kommende Jahr befragt.

Platz 1: Best Ager als Zielgruppe

Platz 1 der Trends 2024 zeigt, dass die Fitnessbranche verstärkt darauf abzielt, maßgeschneiderte Programme anzubieten, die die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung berücksichtigen. Die steigende Lebenserwartung, der demografische Wandel und das gesteigerte Interesse am gesunden Altern haben dazu geführt, dass Fitnessprogramme für ältere Menschen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Das Potenzial dieser Zielgruppe ist groß. 2022 waren nur 8,4 Prozent der über 60-jährigen Mitglied in einer Fitnessanlage. Zum Vergleich: Bei Personen im Alter zwischen 40 und 50 lag der Wert bei über 22 Prozent (DSSV, 2023).

Platz 2: Freihanteltraining – der Dauerbrenner

Back to the roots? Nicht in diesem Fall. Das Krafttraining mit freien Gewichten ist seit Jahrzehnten der Dauerbrenner unter den Trends der Branche. Die Belegung des zweiten Platzes zeigt das gesteigerte Interesse an dieser Form des Krafttrainings. Im Vergleich zum geführten Kraftgerätetraining ermöglichen freie Gewichte eine natürliche Bewegungsfreiheit, was zu einer verbesserten muskulären Stabilität und Koordination führt. Dies trägt nicht nur zur Steigerung der Muskelkraft bei, sondern fördert auch die allgemeine Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig ist zu beachten, dass beim Freihanteltraining ein höheres Maß an Trainingserfahrung bzw. Trainingsbetreuung erforderlich ist als z. B. beim geführten Gerätetraining.

Platz 3: Das Know-how ist entscheidend

Der dritte Platz der diesjährigen Trends hebt zu Recht die Bedeutung der Qualifikation der Mitarbeiter hervor. Die Platzierung unterstreicht den Bedarf von professioneller Expertise und gut ausgebildeten Fachkräften in der Branche. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Trainer ihre Kunden, insbesondere diejenigen, die noch nie mit Fitnesstraining zu tun hatten, optimal und individuell betreuen können. Die Qualität der Ausbildung eines Fitnesstrainers spielt eine wesentliche Rolle bei der Bereitstellung fundierter und effektiver Trainingsprogramme. Bereits 2022 waren über ein Fünftel (22,8 Prozent) der Mitarbeitenden in der Fitness- und Gesundheitsbranche Akademiker. In Zukunft wird es daher noch wichtiger sein, dass Fitnesstrainer eine fundierte Ausbildung oder ein einschlägiges Studium absolviert haben und Kunden umfassend und kompetent betreuen (DSSV, 2023).

Platz 4: Functional Fitness

Funktionelles Fitnesstraining ist ein effektiver Trainingsansatz, der darauf abzielt, die Muskeln und Bewegungsabläufe zu stärken, die im Alltag benötigt werden. Es umfasst eine Vielfalt von Übungen, die die Kernmuskulatur, die Kraftausdauer und die Beweglichkeit verbessern. Funktionelles Fitnesstraining ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden und damit verdient auf dem vierten Platz der Fitnesstrends. Es kann dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern und die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Außerdem kann es verletzungspräventiv eingesetzt werden und ist abwechslungsreich gestaltbar. Funktionelles Fitnesstraining bietet eine Vielfalt von Übungen, die für jede Fitnessstufe geeignet sind. Dadurch kann es für Menschen jeden Alters und Fitnesslevels ansprechend sein.

Platz 5: Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz (BGM/BGF)

Auf Rang fünf folgt ein deutliches Signal für alle Unternehmen für die wachsende Bedeutung von betrieblicher Gesundheitsförderung. Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, steigende Krankheitstage – zu lange wurde die negative Entwicklung von Arbeitgebern ignoriert. Unternehmen erkennen zunehmend, dass eine gesunde Belegschaft nicht nur für die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch für den Unternehmenserfolg von Bedeutung ist. Zu den positiven Effekten betrieblicher Gesundheitsförderung gehören unter anderem reduzierte Krankheitskosten, erhöhte Produktivität und verbesserte Arbeitszufriedenheit. Die Umsetzungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von Fitnessprogrammen im Betrieb bis hin zu bezahlten Mitgliedschaften in Fitness- und Gesundheitsanlagen.

Platz 6: Fitness-/Gesundheitschecks (Effektmessungen)

Hier zeigt sich, dass sich immer mehr Menschen für ihre Gesundheit und Fitness interessieren. Sie wollen wissen, ob ihre Trainingseinheiten effektiv sind und ob sie ihre Ziele erreichen. Die Fitness-/Gesundheitschecks können verschiedene Aspekte der Gesundheit und Fitness erfassen, wie zum Beispiel Ausdauerleistung, Kraftleistung, Körperzusammensetzung (Körperfettanteil, Muskelmasse) und Beweglichkeit. Gemeinsam mit den qualifizierten Trainern werden die Daten des Mitglieds ermittelt. Das geschulte Personal erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Trainingsprogramme und überwacht die Fortschritte der Trainierenden.

Platz 7: Training zur Gewichtsreduktion

Die Nachfrage nach körperlicher Aktivität zur Gewichtsreduktion ist weiterhin hoch. Der Lockdown und die Weihnachtszeit haben bei vielen zu zusätzlichen Kilos geführt. Die Zahl der Menschen mit Übergewicht und Adipositas steigt weltweit stetig an und Deutschland ist dabei keine Ausnahme. Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Faktor, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, die Effekte von Trainingsprogrammen auch objektiv zu messen, um deren Wirksamkeit zu beurteilen. Im Jahr 2024 werden Fitnessanbieter und -trainer daher verstärkt darauf achten, die Effekte von Trainingseinheiten zur Gewichtsreduktion zu messen. Dies wird dazu beitragen, die Wirksamkeit dieser Trainingsprogramme zu verbessern und den Teilnehmern regelmäßig ihre Fortschritte präsentieren zu können.

Platz 8: Präventionskurse

Hier zeigt sich erneut das zunehmende Bewusstsein für die Bedeutung von Prävention in der Bevölkerung. Bei Präventionskursen (§ 20 SGB V) handelt es sich um Kurse, die die Gesundheit von Menschen fördern und Krankheiten vorbeugen sollen. Sie sind in Bewegungs-, Ernährungs- und Entspannungskurse unterteilt und können von Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen kostenlos oder mit finanziellen Zuschüssen besucht werden. Die Höhe der Kostenübernahme variiert von Krankenkasse zu Krankenkasse und steigt tendenziell weiter an. Immer mehr Krankenversicherer erkennen den Wert von präventivem Fitnesstraining.

Platz 9: Rehasportprogramm

Das Rehasportprogramm (§ 44 SGB IX) ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und kann dabei helfen, die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu verbessern. Rehasportprogramme bieten die Möglichkeit, nach einer Erkrankung oder Verletzung wieder fit zu werden. Rehasport ist ärztlich verordnet und wird von Krankenkassen übernommen bzw. bezuschusst. Im Vergleich zu Präventionskursen sind Rehasportprogramme individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden zugeschnitten. Die Übungen werden von qualifizierten Trainern angeleitet. Das Training hat viele positive Effekte auf die Gesundheit und kann dabei helfen, wieder ins Berufsleben einzusteigen. In Kombination mit einer stufenweisen Wiedereingliederung kann es dazu beitragen, dass Arbeitnehmende ihre bisherige Tätigkeit wieder aufnehmen können.

Platz 10: Wearables

Wearables wie Smartwatches, Fitnesstracker und Herzfrequenzmesser sind seit Jahren fester Bestandteil der Fitnessbranche und gehören auch 2024 erneut zu den Top-Trends, wenn auch nur auf Rang zehn. Die Gründe für die anhaltende Beliebtheit von nützlichen Gadgets sind vielfältig. Zum einen bieten sie eine einfache und bequeme Möglichkeit, die eigene Fitness zu überwachen. Sie können dabei helfen, die tägliche Aktivität zu tracken, die Herzfrequenz zu messen, Schlaf zu analysieren und vieles mehr. Zum anderen können Wearables als Motivationshilfe dienen. Sie zeigen dem Nutzer, wie aktiv er ist und wie er seine Ziele erreichen kann. In den vergangenen Jahren haben Wearables immer neue Funktionen hinzugewonnen und werden sich noch weiterentwickeln.

Vergleich mit internationalen Fitnesstrends

Werfen wir auch einen Blick über den Tellerrand hinaus und schauen uns die globalen Fitnesstrends an. Regelmäßig erscheint zum Jahresstart eine Studie des American College of Sports Medicine (ACSM) zu den internationalen Trends der Fitnessbranche. Als renommierte Institution im Bereich Sportmedizin und Bewegungswissenschaften veröffentlicht das ACSM kontinuierlich vielseitige Berichte und Untersuchungen, die die aktuellen Entwicklungen im Bereich Fitness und Gesundheit weltweit beleuchten. Diese Trendreports bieten nicht nur spannende Einblicke in sich verändernde Kundenbedürfnisse und Branchenentwicklungen, sondern dienen auch als Orientierung für Fachleute und Trainierende gleichermaßen (Newsome et al., 2023).

An erster Stelle stehen 2024 Wearables, also tragbare Technologien wie Fitnesstracker und Smartwatches, die den persönlichen Gesundheits- und Fitnessstatus überwachen. Auf Platz 2 findet sich die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz (BGM/BGF), was auf die wachsende Bedeutung von Programmen zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz hinweist. Ähnlich wie die deutsche Trendumfrage sieht auch die internationale Fitnessbranche das große Potenzial von Fitnessprogrammen für Ältere (Platz 3), was auf eine verstärkte Ausrichtung auf die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung hindeutet und die Notwendigkeit von maßgeschneiderten Fitnessprogrammen für diese Zielgruppe betont.

Fazit

Die Trends für den deutschen Markt zeigen, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche vielfältige Ansätze verfolgt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen der Bevölkerung gerecht zu werden. Sie verdeutlichen die Fähigkeit der Fitness- und Gesundheitsanlagen, sich wandelnden Bedürfnissen der Kunden anzupassen und individuelle Gesundheitsdienstleistungen für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen anzubieten.

 

Die Themen Aus- und Weiterbildung sowie hohe Qualifikationsstandards sind aus Sicht der befragten Betreiber ebenfalls sehr wichtig. Die Top-Three-Fitnesstrends des ACSM 2024 zeigen, dass sich die globale Fitnessbranche weiter in Richtung Digitalisierung und Individualisierung entwickelt. Wearables bieten die Möglichkeit, Fitnessziele kontrolliert zu erreichen und einen gesunden Lebensstil permanent transparent zu machen. In Deutschland ist dieser Trend ebenfalls am Kommen, belegt aber nur Platz 10. BGM/BGF und Fitnessprogramme für Ältere sind relevante Angebote, die sowohl international als auch national eine zunehmende Rolle spielen.

Welche konkreten Auswirkungen diese Trends haben werden, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch klar erkennbar, dass die Fitnessbranche einem stetigen Wandel unterliegt und sich kontinuierlich weiterentwickelt/professionalisiert, um wachsenden Mitglieder-/Marktbedürfnissen gerecht zu werden.

 

 

Der Artikel ist zunächst bei Fitness Management erschienen.

 

Literaturliste

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2023). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023. Hamburg: Hrsg.

Newsome, A., Reed, R., Sansone, J., Batrakoulis, A., McAvoy, C. & Parrott, M. (2023). 2024 ACSM Worldwide Fitness Trends: Future Directions of the Health and Fitness Industry. ACSM's Health & Fitness Journal, 28 (1), 14–26.